Tochter von k. u. k. Hauptmann Karl Koenig und dessen Frau Susanne, geb. Herdan, verw. Gelernter, wurde am 18.August 1887 in Prag geboren. Ein Jahr nach Almas Geburt übersiedelte die Familie nach Wien. Der Besuch einer höheren Mädchenschule wurde durch Krankheiten häufig unterbrochen. Alma verdankte ihre Bildung deshalb hauptsächlich dem autodidaktischen Studium von klassischer Literatur und skandinavischen Mythen, sowie von Skalden- und Minnegesängen und den Vortragsabenden von Josef Kainz.Aus Rücksicht auf die Familie veröffentlichte sie ihre ersten Gedichte in Zeitschriften unter dem Pseudonym Johannes Herdan. 1918 erschien ihr erster Gedichtband, “Die Windsbraut”. 1921 heiratete sie den österreichischen Konsul Bernhard Freiherr von Ehrenfels. Ihr erster Roman “Der heilige Palast” (1922) begründete ihren Erfolg und erregte Aufsehen wegen seines erotischen
Inhalts. Für ihren Wikingerroman “Die Geschichte von Half, dem Weibe” (1924) erhielt sie 1925 den »Preis der Stadt Wien«.
Ab 1925 lebte sie mit ihrem Mann in Algier, wo sie den autobiografisch geprägten zeitkritischen psychologischen Gesellschaftsroman “Leidenschaft in Algier” verfasste. 1930 trennte sie sich von Ehrenfels und kehrte nach Wien zurück. Die Scheidung erfolgte 1936. Ab 1933 hatte sie Verbindung mit dem um 27 Jahre jüngeren Oskar Jan Tauschinski, der nach dem Krieg ihren Nachlass verwaltete und 1957 den Alma-Johanna-Koenig-Preis stiftete. Nach der Besetzung Österreichs durch Hitler wurde sie als Staatsbürgerin und Autorin aus »rassischen« Gründen entrechtet, aus ihrer Wohnung vertrieben, und ihre Bücher wurden verboten. Bis 1942 musste sie achtmal die Wohnung wechseln.
Während dieser Zeit arbeitete sie an ihrem Nero-Roman mit dem Titel “Der jugendliche Gott”. Am 27. Mai 1942 wurde sie von ihrer letzten Unterkunft in der Röhrergasse 9 am Alsergrund ins Ghetto von Minsk / Maly Trostinec deportiert und kam dort ums Leben. Keine Gedenktafel, sondern ein Stein der Erinnerung weist auf sie hin.
Alma Johanna König
Pfeilgasse 46