Mädchengymnasium für erweiterte Frauenbildung

Gedenktafel für Ilse Arlt am ehemaligen Mädchengymnasium1912 unter Marianne Hainisch als Privatschule gegründet, erhielt die Schule 1918 für die Unterstufe und 1933 für die Oberstufe Öffentlichkeitsrecht. Lange Jahre als Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium für Mädchen geführt, ist die Schule heute eine Bundesbildungsanstalt für Kindergartenpädagogik, mit Expositur in der Lange Gasse 47, dem ehemaligen Beamtentöchterinstitut.

Albertgasse 38

Die albertinische Wasserleitung

Albertinische Wasserleitung - IsisbrunnenMaria Christina Herzogin von Sachsen-Teschen wurde als Tochter Maria Theresias und Kaiser Franz I. Stephan am 13. Mai 1742 in Wien geboren, gestorben ist sie am 24. Juni 1798 in Wien. Marie Christine hatte den Anstoß zu einer planmäßigen, erstmals größere Gebiete der Stadt versorgenden Trinkwasserleitung gegeben und den Bau testamentarisch verfügt. Sie verstarb an Cholera. Ihr Ehemann Albert Kasimir setzte ihren letzten Willen um: Die „Albertinische Wasserleitung” bildete den Auftakt zu einer Lösung der Versorgung Wiens mit sauberem Trinkwasser. Die Quellen lagen in Hütteldorf. 1804 war der Bau vollendet. Die Wasserleitung speiste insgesamt 12 öffentliche Brunnen, wie den Isisbrunnen, den einzigen gusseisernen Brunnen der Stadt.

Isisbrunnen
Albertplatz

Findelhaus

Findelhaus Alserstraße 231663 wurde ein Haus “für die Findel- und unerzogenen Hausarmenkinderwaisen” in der Josefstadt errichtet. Dieses Haus wurde während der Türkenbelagerung 1683 zerstört. 1788 wurde das wesentlich vergrößerte Findelhaus Alser Straße 23 und Lange Gasse 69 durch Kaiser Joseph II eröffnet. Er übernahm auch die Patenschaft für das erste uneheliche Kind, das hier zur Welt kam. Die unverheirateten Mütter mussten für ihren Aufenthalt vier Wochen lang Ammendienste leisten. Zunächst nur intern und für das allgemeine Krankenhaus wurden sie jedoch ab 1801 an wohlhabende Private vermietet. Das Findelhaus wurde zu klein: 1880 waren laut Aufzeichnungen 9.820 Kinder im Haus. 1910 wurde es geschlossen und übersiedelte in den 18. Bezirk in die Bastiengasse.

Findelhaus
Alser Straße 23

Frauencafé und Frauenbuchhandlung „Frauenzimmer“

Frauen Café Lange Gasse 111977 von einer kleinen Gruppe Idealistinnen eröffnet, war das „Frauenzimmer“ das erste und einzige Frauencafé in Wien. Die Einrichtung entwarf die Architektin Ülküm Fürst. Erste Buchhändlerin war Jane Wegscheider Hyman.
Im Jahre 2000 übersiedelte die Buchhandlung in den 7. Bezirk, wo sie 2007 nach dreißigjährigem Bestehen geschlossen wurde.
Das Frauencafé gibt es immer noch. Die Baröffnungszeiten: Donnerstag und Freitag 18 bis 24 Uhr.

Frauenzimmer
Lange Gasse 11
www.frauencafe.com

Eugenie Goldstern

Laudongasse 15 - 19Geboren in Odessa. Sie flüchtete vor den großen Pogromen 1905 nach Wien, studierte in der Schweiz Volkskunde und machte ihre ersten Feldforschungen in den Alpen. Ihre Studie über Bessans/Hochsavoyen wurde als erste Gemeindedemographie überhaupt gerühmt. Ihr Forschungsansatz, der dem um sich greifenden Rassenwahn entgegenstand, hatte aber in der damaligen Zeit keine Chance.
Dem Verein für Volkskunde in Wien schenkte sie in der Not der Nachkriegszeit das Vermögen von 20.000 Goldkronen und eine Reihe wertvoller Sammelstücke. Arthur Haberlandt, der 1924 die Museumsleitung übernommen hatte, verbannte ihre Sammlungen sofort in kaum zugängliche Räume und ins Depot.
1942 wurde Eugenie Goldstern nach Izbica (Polen) deportiert und dort ermordet.

Österreichisches Museum für Volkskunde, Gartenpalais Schönborn
Laudongasse 15-19

Gertrude Fröhlich-Sandner (1926-2008)

Lange Gasse 60Am 25. April 1926 in Wien geboren und am 13. Juni 2008 in Wien gestorben. Gertrude Fröhlich-Sandner war Volksschullehrerin, engagierte sich bei den Kinderfreunden und in der SPÖ.
1959 wurde sie in den Wiener Gemeinderat gewählt. Ab 1965 war sie Stadträtin für Kultur, Schulverwaltung und Sport, ab 1969 außerdem Vizebürgermeisterin und Landeshauptmann-Stellvertreterin. Gleichzeitig war sie Schirmherrin der Wiener Festwochen, der Wiener Symphoniker, Präsidentin des Wiener Fremdenverkehrsverbandes und anderer Einrichtungen.
Als Kulturstadträtin vertrat sie das Prinzip des Dialogs, wie mit den Hausbesetzern (Arena, Amerlinghaus, Gassergasse). Das heute beliebte Spittelbergviertel konnte dank ihr ebenso erhalten werden wie das Raimundtheater.
Fröhlich-Sandner führte in Wien “Streetworker”, sozialtherapeutische Wohngemeinschaften sowie familienähnliche Kleingruppen in städtischen Heimen ein. Seit dem Jahre 1969 war Gertrude Fröhlich-Sandner Vorsitzende der österreichischen Kinderfreunde. Von 1984 bis zu ihrer Pensionierung im Jahr 1987 war sie Bundesministerin für Familie, Jugend und Konsumentenschutz.
Nach Gertrude Fröhlich-Sandner ist der Bildungscampus in 1020 Wien, Ernst-Melchior-Gasse 9, benannt und die “Gertrude Fröhlich-Sandner-Straße” in Wien Favoriten.

Gertrude Fröhlich-Sandner
Lange Gasse 60

Marie Franc (1906-1971)

Lange Gasse 21-23Die erste Bezirksvorsteherin Wiens 
Marie Franc, geboren am 25.9.1906, gestorben am 8.1.1971, gehörte von 1950 bis 1964 der Josefstädter Bezirksvertretung an. Von 1950 bis 1959 leitete sie das Fürsorgeamt des Bezirkes, 1959 bis 1964 bekleidete sie als erste Frau in Wien das Amt des Bezirksvorstehers.

Gemeindebau “Marie Franc”
Lange Gasse 21-23

Elisabeth Szymanski

Skodagasse 3Derzeit längstdienende Sektionschefin

Geboren in Wien am 10. April 1947 als Tochter des Richters (und ausgezeichneten Amateurgeigers und begeisterten Kammermusikers) Dr. Alfred Elger und seiner Gattin Dorothea, geb. Heurix, Schneidermeisterin. Aufgewachsen in einem schönen Jugendstilwohnhaus in der Skodagasse 3/6, 1080 Wien. Die elterliche Wohnung (ca. 160 m2) ist heute ein Montessori-Kindergarten. Seit 25. September 1984 Leiterin der Rechtsabteilung der damaligen Sektion „Zentral-Arbeitsinspektorat”, ab 1. Jänner 1989 von Minister Dallinger zur Sektionsleiterin bestellt. Weiterlesen Elisabeth Szymanski

Wiener Frauenverlag

Wiener Frauenverlag - Milena Verlag1980 wurde der Wiener Frauenverlag als Projekt schreibender Frauen gegründet. Barbara Neuwirth schreibt: „Zurückzuführen ist diese Gründung auf das Missbehagen von Leserinnen, die ein Ungleichgewicht zwischen ihrem Verlangen, österreichische Gegenwartsautorinnen zu lesen, und dem Angebot in den Buchhandlungen sahen. Gewiss, es gab viele Verlage damals, und inzwischen ist eine nicht unbedeutende Gruppe dazugekommen, aber außer einigen wenigen Autorinnen, die etabliert waren, waren selbst in den Sammelbänden junger, für fortschrittlich gehaltener Verlage nur wenige Beiträge von Frauen (maximal 30 %, oft aber darunter). Bei den Einzelpublikationen sah es nicht besser aus. Weiterlesen Wiener Frauenverlag

Louise Martini gestorben

Die Josefstädterin Louise Martini, bekannt als Kabarettistin, Schauspielerin ist am 17.Jänner im 81.Lebensjahr verstorben.