Marianne Saxl-Deutsch (1885 – 1942)

Skodagasse 15Geboren am 28. 8.1885 in Wien. Ihre Enkelin, Eva Schmidt-Kreilisheim, die ihr auch einen Stein der Erinnerung gesetzt hat, schreibt: “Marianne – so die Erzählungen meiner Mutter – war akademische Malerin und stand in einem Naheverhältnis zum Werkbund und den Wiener Werkstätten. Ich selbst habe leider weder Marianne noch Olga persönlich gekannt. In meiner elterlichen Wohnung gab es jedoch einige von Marianne gefertigte Gefäße aus Messing oder aus Silber, Schmuck, den sie gemacht hat, sowie einige Ölbilder, die später zum Teil die Wände meiner elterlichen Wohnung zierten.

Marianne hat auch ihre Mutter Olga porträtiert, über die ich fast keine Information besitze. Weiterlesen Marianne Saxl-Deutsch (1885 – 1942)

Gabriele Proft (1879-1971)

Pfeilgasse 32Geboren 20.2.1879 in Troppau/Opava (Schlesien), gestorben 6.4.1971 in Bad Ischl. Gabriele Proft stammte aus einfachen Verhältnissen: Sie war eines von sieben Kindern eines Schuhmachers. Wie viele andere Mädchen auch ging sie mit 17 Jahren nach Wien, wo sie erst als Dienstmädchen, später als Heimarbeiterin ihren Lebensunterhalt verdiente. Noch im selben Jahr nahm Proft an einem Vortrag von Franz Schuhmeier teil, den dieser im Gasthof „Zur Bretzen” im 16. Bezirk hielt, und trat aus lauter Begeisterung dem Bildungsverein „Apollo” bei. Proft engagierte sich bald in der Gewerkschaft der Heimarbeiterinnen, dann auch in der sozialdemokratischen Frauenbewegung, wo sie als mitreißende Rednerin rasch zu einer führenden Persönlichkeit wurde. Weiterlesen Gabriele Proft (1879-1971)

Rosa Mayreder (1858-1938)

Florianigasse 21Nach ihrer Verheiratung mit ihrem Jugendfreund, dem Architekten und späteren Rektor der Technischen Hochschule Wien, Karl Mayreder 1881 wohnte die Feministin, Malerin und Schriftstellerin Rosa Mayreder, geb. Obermayer, einige Jahre in diesem Hause.

Rosa Mayreder
Florianigasse 21

Margit Lessing (1895-1944)

Albertgasse 13 -15Ein Stein der Erinnerung wurde im Andenken an die Konzertpianistin und Arztwitwe Margit Lessing gesetzt. Margit Lessing wurde am 22. 7. 1895 in Wien geboren. Am 30.6.1939 wurde sie aus ihrer Wohnung zunächst in Sammelwohnungen in der Leopoldstadt verbracht und danach am 1.10.1942 nach Theresienstadt deportiert, von dort nach Auschwitz, wo sie am 6.10.1944 ermordet wurde. Das Wiener Meldeamt, die Bürokratie des Bösen, funktionierte ja genau, registrierte auch, dass das “mitgemeldete Kind Erich, geboren am 13.7.1923, am 11.12.1939 nach Palästina abgemeldet wurde.”
Erich Lessing wurde ein weltberühmter Fotograf. Er arbeitete unter anderem für die Agentur Magnum. Margits Enkelin Hannah M. Lessing, Generalsekretärin des Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus und des Allgemeinen Entschädigungsfonds, hat den Stein für ihre Großmutter setzen lassen.

Margit Lessing
Albertgasse 13-15

Alma Johanna Koenig (1887- 1942)

Pfeilgasse 46Tochter von k. u. k. Hauptmann Karl Koenig und dessen Frau Susanne, geb. Herdan, verw. Gelernter, wurde am 18.August 1887 in Prag geboren. Ein Jahr nach Almas Geburt übersiedelte die Familie nach Wien. Der Besuch einer höheren Mädchenschule wurde durch Krankheiten häufig unterbrochen. Alma verdankte ihre Bildung deshalb hauptsächlich dem autodidaktischen Studium von klassischer Literatur und skandinavischen Mythen, sowie von Skalden- und Minnegesängen und den Vortragsabenden von Josef Kainz. Weiterlesen Alma Johanna Koenig (1887- 1942)

Judith Holzmeister (1920- 2008)

krotenthallergasse 8Im prächtigen Haus Krotenthallergasse 8 wohnten Judith Holzmeister und Curd Jürgens, die 1947 bis 1955 verheiratet waren. Judith Holzmeister wurde am 14. Februar 1920 in Innsbruck als Tochter des Architekten Clemens Holzmeister geboren. Nach Engagements als Theaterschauspielerin am Landestheater Linz und am Deutschen Volkstheater gehörte sie von 1947 bis zu ihrer Pensionierung 1985 dem Wiener Burgtheater an. Holzmeister zählte während des Zweiten Weltkriegs, wo sie am Volkstheater engagiert war, zu den KünstlerInnen, die den Nationalsozialismus ablehnten. Sie war mit WiderstandskämpferInnen eng befreundet und trug dazu bei, eine verfolgte Jüdin zu verstecken. Judith Holzmeister starb am 23. Juni 2008 in Baden bei Wien. Sie wurde in einem Ehrengrab der Stadt Wien beigesetzt.

Judith Holzmeister
Krotenthallergasse 8

Wäschermädelbälle

Wäschermädelbälle Lange Gasse 15In der Josefstadt kostümierten sich Adelige und das wohlhabende Bürgertum im 18. Jahrhundert als Bauern und Wäschermädel und amüsierten sich in dem seit 1660 bestehenden Gasthaus bei den Wäschermädelbällen. So wurde einer der anstrengendsten Frauenberufe verkitscht und verniedlicht. Die wirklichen Wäschermädel wurden infolge der ständigen Nässe und der schweren Lasten früh krank. Auch wehrten sich die echten Wäschermädel gegen die
Imitation ihrer Bälle.

Gasthaus zur Stadt Wien
Lange Gasse 15

Verein abstinenter Frauen

Verein abstinenter FrauenIn der Zeltgasse 6 wurde am 9. Jänner 1902 der “Verein abstinenter Frauen“ gegründet, dem die Baronin von Langenau als erste Präsidentin vorstand. Emilie Kassowitz (1854 -1938) leitete den Verein bis 1937. In der angeschlossenen alkoholfreien Gastwirtschaft kämpfte der Verein gegen den Alkoholgenuss in jeglicher Form, jedoch ohne politische oder religiöse Ziele damit zu verfolgen. “Der Verein fördert alle öffentlichen und privaten, gegen den Alkoholgenuss gerichteten Maßnahmen und will namentlich durch die Errichtung von alkoholfreien Trinkhallen, Gastwirtschaften, Küchen und dergleichen gegen die Trinksitten und den Trinkzwang ankämpfen.” Mit Vereinsbeitritt verpflichtete man sich zu völliger Abstinenz.

Zeltgasse 6

K. u. k. Zivilmädchenpensionat

K. u. k. ZivilmädchenpensionatDas k. u. k. Zivilmädchenpensionat, 1786 von der Erzieherin Therese Luzac gegründet, zog 1841 in das 1838 erworbene Palais Chotek, ehemaliges Palais Strozzi, in der Josefstadt.
Von 1877 bis 1878 kam es zu Erweiterungsbauten, wobei anstelle des Vordertraktes das hier heute noch bestehende zweistöckige Gebäude errichtet wurde, um Räumlichkeiten für eine öffentliche Lehrerbildungsanstalt zu schaffen. Seit der Auflassung des Pensionats waren in diesem Haus diverse Ämter untergebracht. Gegenüber dem Pensionat befand sich eine Reiterkaserne: “Besonders viele Beschwerden kamen von den vornehmen Damen und Herren, die seit 1786 das k. k. Zivilmädchenpensionat leiteten. Sie waren in Sorge um die jungen Damen aus gutem Hause. Es gab Berichte darüber, dass sich Soldaten nächtlich in das Pensionat schlichen oder dass Mädchen unerlaubt das Haus verließen, um sich mit Soldaten zu treffen.”

Josefstädter Straße 39

Beamtentöchterinstitut

Bematentöchterinstitut1875 gegründet. Es war die einzige höhere Schule, die auch jüdische Mädchen aufnahm. Käthe Leichter besuchte diese Schule, und in ihren Erinnerungen gibt es eine sehr anschauliche Schilderung. Neben der Höheren Töchterschule, später Mädchenrealgymnasium, gab es auch eine zweijährige Handelsschule und ein Internat, das “Beamtentöchterheim”.

Derzeit Bundesbildungsanstalt für Kindergartenpädagogik.
Lange Gasse 47