Hedwig Urach (1910-1943)

Stolzenthalergasse 16Geboren 20.8.1910, hingerichtet 17.5.1943
Hedwig Urach, die während ihrer Schulzeit bei den sozialistischen Kinderfreunden war, erlernte den Beruf einer Schneiderin. In dieser Zeit kam sie zum Kommunistischen Jugendverband, in dem sie nicht nur ihre politische Bildung erwarb und als Funktionärin aktiv war, sondern wo sie auch mit den GesinnungsgenossInnen ihre Freizeit dem Sport und der Natur widmete.1931 wurde sie auf die “Internationale Leninschule” nach Moskau geschickt. Im Oktober 1932 kehrte Urach zurück und wurde Mitglied des ZK des KJV. Im März 1937 wurde sie verhaftet und für vier Monate “wegen Betätigung für die KPÖ” inhaftiert. Im Mai 1939 fuhr Urach nach Belgien, arbeitete als Kindermädchen und wurde nach dem Einmarsch der Deutschen interniert. Im selben Jahr kehrte sie nach Österreich zurück, wo sie der dritten Leitungsgruppe der KPÖ nach der Annexion angehörte. Am 18.6.1941, wenige Tage vor dem Überfall auf die Sowjetunion, wurde Urach verhaftet und am 17.8.1942 zum Tode verurteilt. In Krems inhaftiert, wurde Urach Ende 1942 ins Wiener Landesgericht überstellt, wo sie ein halbes Jahr in der Todeszelle verbrachte.

Am Ende ihres Weges angekommen, den sie, wie sie vor ihrer Verhandlung an ihre Eltern schrieb, “mit Überzeugung und stolzem Mut” gegangen ist, hielt Urach in ihrem Abschiedsbrief fest: “Ich bin ein Kind der Arbeiterklasse, ein Teil von jener wundervollen Schichte des Volkes, von der alles Leben kommt.”
Rote Plakate in Wien kündeten am 17.5.1943 von ihrer Hinrichtung.

Hedwig Urach
Stolzenthalergasse 16/II/16