Eugenie Goldstern

Geboren in Odessa. Sie flüchtete vor den großen Pogromen 1905 nach Wien, studierte in der Schweiz Volkskunde und machte ihre ersten Feldforschungen in den Alpen. Ihre Studie über Bessans/Hochsavoyen wurde als erste Gemeindedemographie überhaupt gerühmt. Ihr Forschungsansatz, der dem um sich greifenden Rassenwahn entgegenstand, hatte aber in der damaligen Zeit keine Chance. Dem Verein für Volkskunde in Wien schenkte sie in der Not der Nachkriegszeit das Vermögen von 20.000 Goldkronen und eine Reihe wertvoller Sammelstücke. Arthur Haberlandt, der 1924 die Museumsleitung übernommen hatte, verbannte ihre Sammlungen sofort in kaum zugängliche Räume und ins Depot. 1942 wurde Eugenie Goldstern nach Izbica (Polen) deportiert und dort ermordet.

Österreichisches Museum für Volkskunde, Gartenpalais Schönborn Laudongasse 15-19

Gertrude Fröhlich-Sandner (1926-2008)

Am 25. April 1926 in Wien geboren und am 13. Juni 2008 in Wien gestorben. Gertrude Fröhlich-Sandner war Volksschullehrerin, engagierte sich bei den Kinderfreunden und in der SPÖ. 1959 wurde sie in den Wiener Gemeinderat gewählt. Ab 1965 war sie Stadträtin für Kultur, Schulverwaltung und Sport, ab 1969 außerdem Vizebürgermeisterin und Landeshauptmann-Stellvertreterin. Gleichzeitig war sie Schirmherrin der Wiener Festwochen, der Wiener Symphoniker, Präsidentin des Wiener Fremdenverkehrsverbandes und anderer Einrichtungen. Als Kulturstadträtin vertrat sie das Prinzip des Dialogs, wie mit den Hausbesetzern (Arena, Amerlinghaus, Gassergasse). Das heute beliebte Spittelbergviertel konnte dank ihr ebenso erhalten werden wie das Raimundtheater. Fröhlich-Sandner führte in Wien “Streetworker”, sozialtherapeutische Wohngemeinschaften sowie familienähnliche Kleingruppen in städtischen Heimen ein. Seit dem Jahre 1969 war Gertrude Fröhlich-Sandner Vorsitzende der österreichischen Kinderfreunde. Von 1984 bis zu ihrer Pensionierung im Jahr 1987 war sie Bundesministerin für Familie, Jugend und Konsumentenschutz. Nach Gertrude Fröhlich-Sandner ist der Bildungscampus in 1020 Wien, Ernst-Melchior-Gasse 9, benannt und die “Gertrude Fröhlich-Sandner-Straße”

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Marie Franc (1906-1971)

Die erste Bezirksvorsteherin Wiens Marie Franc, geboren am 25.9.1906, gestorben am 8.1.1971, gehörte von 1950 bis 1964 der Josefstädter Bezirksvertretung an. Von 1950 bis 1959 leitete sie das Fürsorgeamt des Bezirkes, 1959 bis 1964 bekleidete sie als erste Frau in Wien das Amt des Bezirksvorstehers.

Gemeindebau “Marie Franc” Lange Gasse 21-23

Louise Martini gestorben

Die Josefstädterin Louise Martini, bekannt als Kabarettistin, Schauspielerin ist am 17.Jänner im 81.Lebensjahr verstorben.